Kelim

Unter den prächtigen Orientteppichen sind Kelims die charaktervollen Verwandten. Sie werden handgewebt, so sind sie viel flacher und leichter. Die Kelims werden während des Knüpfens, in einer schöpferischen Vielfalt an Variationen und individuellen Kompositionen völlig ohne Vorlage gestaltet, obwohl die Entwürfe auf überlieferte Muster und Motive beruhen. Diese Teppiche, die eine ästhetische Ausdruckskraft, Brillanz und Glut an Farben besitzen, werden sowohl von sesshaften als auch von wandernden Stämmen gefertigt. Herkunftsgebiete sind die Türkei, der Iran, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan und die angrenzenden Gebiete. Die Variationen sowohl der Teppichtypen als auch der Webtechniken sind kulturspezifisch und Ausdruck des Lebensstils, der Umgebung, der Werte und der Auffassung der Erzeuger, sie entsprechen den individuellen Verhältnissen des jeweiligen Stammes. Ihre Farben und Muster sind aus uralten Zeiten überliefert und spiegeln in ihrer Aussage die Landschaft wider. Die Unregelmäßigkeiten innerhalb der Musterungen kommen durch den häufigen Wechsel der Rastplätze zustande, da die Knüpfstühle entsprechend häufig auf- und abgebaut werden müssen. Allerdings wird dadurch der Reiz und das Erscheinungsbild dieser originären Teppiche noch erhöht. Diese im Stil freien und weniger formalen Teppiche harmonieren oftmals besser mit modernem Interieur als Manufakturteppiche.

Kelim ist ein aus kurzer Schafwolle gewobener Teppich, der traditionell von den Nomadenstämmen in der Türkei, im Iran, Irak, in Rußland, China, Pakistan, Indien und Marokko hergestellt wird. Wegen der begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten dieser Technik sind die Muster viel einfacher und geometrischer als bei Knüpfteppichen.

Früher wurde er als Satteldecke der Kamele oder zur Unterteilung der Zelte in verschiedene Räume gebraucht. Traditionelle Kelims haben Motive aus Dreieck und Rhombuskombinationen und kommen in unterschiedlichen Farben vor. Die meist aus waagerechten und diagonalen Linien mit sehr kurzen Senkrechten gebildeten Muster gehen auf verschiedene Stämme und Regionen zurück. Kurdische Versionen sind heller, manchmal gemischt mit Stickerei, anatolische Kelims sind sehr farbenprächtig mit besonders abstrakten Mustern und typisch für die traditionellen ostbulgarischen Kelims ist ein vorwiegend schwarzer Hintergrund mit floralen Motiven. Dagegen haben iranische einen burgund-rostfarbenen, dunkelblauen und satten grünen Untergrund. Heute wird der Kelim sowohl als Teppich wie auch als Wanddekoration verwendet.

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